Kimberley-Region
- Kimberley - Cockburn Ranges
Die Kimberley-Region ist ein riesiges, 400.000 km² umfassendes Gebiet im Nordwesten des Kontinents (The Far North West), mit zerklüfteten Bergmassiven, tropischen Regenwäldern und unendlich weiten Savannen, in denen die bauchigen, wasserspeichenden Boabbäume merkwürdige Akzente setzen. Ihrer unglaublichen Ausdehnung und Unerschlossenheit verdanken die Kimberleys den Ruf, eines der letzten Wildnisgebiete der Erde zu sein.
Im schwülheißen Sommer stehen oft ganze Landstriche unter Wasser, schwellen die Flüsse wie Fitzroy und Ord River auf ein vielfaches ihrer sonstigen Breite an und machen das Gebiet unpassierbar. Die Wintermonate sind dagegen staubtrocken. Diese extreme Klimasituation ermöglicht den rund 20.000 Bewohnern (etwa die Hälfte davon sind Aborigines, 30% des Landes sind in Stammesbesitz) eine intensive Viehwirtschaft (600.000 Rinder!).
Zu den attraktivsten Nationalparks zählen der Windjana Gorge NP, der Tunnel Creek NP, der Geiki Gorge NP und der Bungle Bungle NP.
- Derby
- Windjana Gorge NP
- Tunnel Creek NP
- Fitzroy Crossing
- Geiki Gorge NP
- Halls Creek
- Bungle Bungle NP
Derby
Derby (3.200 Einwohner) liegt an der Spitze der Bucht vom King Sound. Erstmals besiedelt wurde die Gegend um 1880, nachdem der Landesforscher Alexander Forrest die Gegend um den Fitzroy River als Weideland gepriesen hatte. Später hatte Derby große Bedeutung als Versorgungshafen für die Goldsucher von Halls Creek. Der Ort ist heute noch wichtig als Ausgangsbasis für Touren in die entlegenen Gebiete der Kimberleys mit grandiosen Flüssen und Schluchten. Die Straßen und Pisten wurden sehr verbessert, auch die Gibb River Road, die von Derby über 600 km durch den Norden bis vor Wyndham führt. Die ersten 65 km sind geteert.
Sehenswertes
Derby Cultural Centre
Das Museum zeigt Aborigines-Kunstwerke und historische Aufnahmen
(Clarendon Street, täglich geöffnet).
Praktische Hinweise
- Information
- Derby Tourist Information (Clarendon Street).
Telefon (08) 9191 1426. - Camping
- Kimberley Entrance - (Rowan Street)
Windjana Gorge NP
Die eindrucksvolle Schlucht ist von Derby aus über die Gibb River Road erreichbar (Abzweig nach 119 km). Wegen einigen sandigen Passagen empfiehlt sich ein 4-WD. Die Felswände der Windjana Gorge erheben sich abrupt aus dem Flussbett des Lennard River, bis zu 100 m hoch. Die Schlucht ist von einem 3,5 km langen Uferpfad durchzogen. Auf ruhigen Sandbänken und im flachen Wasser können Freshwater-Krokodile beobachtet werden. Ein großer NP-Campground mit Duschen ist vorhanden. 2 km südlich befinden sich die Ruinen der "Lillmooloora Police Station", die die ersten Siedler schützen sollte.
Tunnel Creek NP
35 km südlich der Windjana Gorge gräbt sich ein 750 m langer Tunnel durch die Napier Range. Der 12m hohe und bis zu 15 m breite Durchgang kann von Abenteuerlustigen durchwatet werden (Taschenlampe mitnehmen). Hier gibt es Scharen von Flughunden und schöne Stalaktiten zu sehen.
Fitzroy Crossing
Fitzroy Crossing (1.050 Einwohner) liegt etwa 250 km südöstlich von Derby an der der Stelle, an der Greath Northern Highway auf den Fitzroy River trifft. Für Touristen ist der Ort Durchgangsstation zum Geiki Gorge NP und für die umliegenden Rinderfarmen ein wichtiger Stützpunkt. Das Shell Roadhouse und ein Supermarkt bieten alles Wichtige zum Verkauf an. Am breiten, ganzjährig wasserführenden Fitzroy River sichtet man zuweilen Krokodile.
Praktische Hinweise
- Information
- Fitzroy River Tourist Bureau (Flynn Drive)
Telefon (08) 9191 5355. - Camping
- Fitzroy River Lodge/Caravan Park - komfortables Motel und gepflegter Campingplatz (Greath Northern Highway, 2 km östlich).
Geiki Gorge NP
Das Gebiet des Geiki Gorge NP ist erdgeschichtlich äußerst bedeutsam. Vor 300 Mio. Jahren, baute sich in einem riesigen tropischen Meer ein insgesamt 1.000 km langes und 20 km breites Riff auf (heute ist das Meer über 300 km von Geiki Gorge entfernt). Im Laufe der Zeit hat sich der ganzjährig wasserführende Fitzroy River tief in den Kalkstein des ehemaligen Riffs gegraben und dabei die einzelnen Fossilienschichten und Formationen des Kalksteins freigelegt. Ein Großteil der eindrucksvollen Schlucht ist absolutes Schutzgebiet, nur ein schmaler Streifen am Westufer des Flusses ist begehbar.
Während der Fitzroy River im Winter ein ruhiger Fluss ist, verwandelt er sich im tropischen Sommer in einen reißenden Strom mit einer Tiefe von mehr als 16 m (der Nationalpark steht dann 7 m unter Wasser). Den Fluss säumt dichtes Grün, tropische Papierrindenbäume, Flusseukalypten und Süßwassermangroven. Im und am Fluss selbst gibt es eine vielfältige Tierwelt, u.a. Flughunde, zahlreiche Wasservögel und auch das Süßwasserkrokodil, das man oft auf Sandbänken im Fluss sieht. Eine Besonderheit sind Sägefisch und Stachelrochen, die sich, aus dem Salzwasser stammend, dem Süßwasser des Fitzroy River angepasst haben.
Touristenboote fahren zweimal täglich die Schlucht entlang (9:00 und 14:30 Uhr, Dauer 2 Stunden), eine gute Gelegenheit zur intensiven Tierbeobachtung.
Halls Creek
Halls Creek (1.200 Einwohner) entstand um 1885 während eines kurzlebigen Goldrausches. In den folgenden Jahren kamen 10.000 Goldsucher hierher, sie verließen den Ort aber wieder, als die Goldausbeute zurückging. Von der damaligen Stadt (Old Halls Creek) blieben nur Ruinen, das neue Halls Creek entstand weiter nördlich an der Straße. Heute ist Viehwirtschaft die wirtschaftliche Basis von Halls Creek.
Die Ruinen von Old Halls Creek (15 km südlich) und alte Goldminen (Ruby Queen Mine, Bradley Mine, 50 km südlich) können besichtigt werden. Weitere Abstecher führen zur China Wall, einer aus Quarzsand geformten Felswand (5 km südlich), oder zu den Badestellen Sawpit Gorge, Palm Springs, Marella Gorge und Caroline Pool.
Praktische Hinweise
- Information
- Halls Creek Turist Centre (Great Northern Highway), u.a. Buchungen von Rundflügen
und 4-WD Touren in den Bungle Bungle NP.
Telefon (08) 9168 6467. - Camping
- Halls Creek Caravan Park - (Roberta Avenue)
Bungle Bungle (Purnululu) NP
- Bungle Bungle NP
Das Bungle Bungle Massiv liegt 300 km südlich von Kununurra und gehört sicher zu den bekanntesten Attraktionen der Kimberley-Region. Auf mehr als 45.000 ha breiten sich die gerundeten Felskuppen wie Honigwaben aus. Der Name "Purnululu" bedeutet in der Sprache der Aborigines "Sandstein". Das Massiv wurde durch die Flüsse der umgebenden Berge tief ausgewaschen, der Sandstein dadurch Schicht für Schicht komprimiert. Die heftigen Regenfälle im Sommer bewirkten die Entstehung von Tälern und Schluchten. Diese anrührende Landschaft ist mehr als 300 Mio. Jahre alt, die verschiedenen Gesteinsfarben wurden durch Silikate und schwarzgrüne Algen gebildet.
Vom Great Northern Highway führt der 55 km lange Spring Creek Treck (nur 4-WD!) zur Rangerstation (Three Ways).
Sehenswertes
- · Cathedral Gorge - eine spektakuläre Schlucht (25 km südlich von der Rangerstation, 2 km Wanderung).
- · Walangindji Lookout - Leichter Spaziergang zum lohnenden Aussichtspunkt (2,5 km nördlich von der Rangerstation).
- · Echidna Chasm - Tiefer, am Ende nur ein Meter breiter Felseinschnitt (21 km nördlich von der Rangerstation,45 Minuten Wanderung vom Parkplatz).
- · Froghole/Mini Palms - In beide Schluchten führt eine kurze Wanderung (20 km nördlich von der Rangerstation, saisonales Wasserloch bei Froghole).
Praktische Hinweise
- Camping
- Einfache NP-Camgrounds gibt es in Kurrajong (7 km nördlich von Three Ways), Walardi (13 km südlich) und Bellburn (16 km südlich).
- Internet
www.kimberleytourism.com
- Reiseführer für Nordwest Australien. Mit Informationen über Broome, Kunnunurra, Derby, Halls Creek, Fitzroy Crossing und Dampier (englisch).
www.derbytourism.com.au
- Infos über Derby und West Kimberley (englisch).
Sehenwertes Western Australia - Weiterführende Links
- Albany
- Broome
- Carnarvon
- Kalbarri
- Kalgoorlie-Boulder
- Kimberley-Region
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- Nambung NP
- Perth
- Pilbara-Region
- Shark Bay